Schulreform gut umsetzen

Foto: Joachim Pampel

Artikel aus der Februar-Ausgabe der info-links von Janneh Magdo:

Am 13. Dezember 2010 trafen sich auf Einladung der LINKEN in der BVV interessierte Bürger und einige Schulleiter, um gemeinsam mit den Referenten eine Zwischenbilanz der rotroten Schulreform zu ziehen.

Frau Reich (Schulleiterin der Mildred-Harnack- Sekundarschule) lobte die Zielrichtung der Schulreform, kritisierte aber, dass die Fortbildungsangebote und die Personalausstattung verbessert werden müssten. Gerade für den Ganztagsbetrieb sei ausreichendes, auch nicht-pädagogisches Personal besonders wichtig.

Für den Senat machte Siegfried Arnz deutlich, dass es überwiegend positive Signale aus den Schulen gibt. Die Schülermischung an den neuen integrierten Sekundarschulen stimme. Von ihr würden sowohl die stärkeren als auch die schwächeren Schüler profitieren. Er kündigte an, dass sich der Senat den Problemen widmen werde und vereinbarte auch gleich Termine mit den anwesenden Schulleitern. Damit war auch gleich ein Ziel der Veranstaltung, nämlich die schnelle und unbürokratische Hilfe für die Schulen, erreicht.

Sebastian Schlüsselburg (DIE LINKE) betonte, die Zielstellung der Schulreform stimme: Ab jetzt stehe allen Schülern unabhängig von ihrer sozialen Herkunft der Weg zum Abitur offen. Allerdings plädiert DIE LINKE für Nachbesserungen: So müsse das Probejahr und das zwangsweise Sitzenbleiben an den Gymnasien abgeschafft werden. Auch die Aufnahmekriterien für die weiterführenden Schulen (Sekundarschule, Gymnasien, Gemeinschaftsschulen) müssten kritisch begleitet und wenn nötig überarbeitet werden. Auch sollten alle Sekundarschulen schrittweise den getrennten Unterricht nach Leistungsniveaus überwinden.

Dem pflichtete auch Hans-Martin Geßler von der Fritz-Reuter-Schule bei. Es widerspreche dem Selbstverständnis der Schulreform und vieler Sekundarschulen, wenn man zwar die Haupt- und Realschule abschaffen würde, dann aber innerhalb der eigenen Schule doch wieder sortieren müsste. Tobias Barthl, Schulleiter der Grundschule im Grünen, machte deutlich, dass sich diese Probleme des Übergangs und der Differenzierung an den Gemeinschaftsschulen nicht stellen. Er sei froh, dass seine Schule nunmehr an der Pilotphase teilnehme. Die Versammlung fasste den Beschluss, sich am Ende des Schuljahres erneut zu treffen. Bis dahin bleibt DIE LINKE am Ball und steht den Schulen weiter hilfreich zur Seite.