Erst kürzlich beendete der Bezirk Neukölln sein vor Jahren aufgelegtes Wachschutzprogramm an Schulen. Der Grund dafür war allerdings nicht, dass man zwischenzeitlich das Problem der von außen motivierten Gewaltvorfälle gelöst hätte, sondern schlichtweg, dass der Bezirk die jährlichen Kosten von 700.000 Euro nicht länger aufbringen kann. Die Medien berichten jetzt, dass der Wachschutz jedenfalls am Albert-Schweitzer-Gymnasium wieder aufgenommen werden soll und zwar von Ein-Euro-Jobbern zu unwürdigen Lohnbedingungen.
Dieser Vorgang ist ein bildungspolitischer Offenbarungseid der Neuköllner SPD. Ich habe schon bei der Einführung des Wachschutzes kritisiert, dass das ein Irrweg ist:
Nach über 4 Jahren stellt sich jetzt heraus, dass in der ganzen Zeit nichts wirksames passiert ist um die Ursachen der Bedrohungssituationen und der Gewalt Herr zu werden. Anstatt mit den Schulen, den Trägern der Jugendhilfe und der Polizei Präventionskonzepte zu entwickeln und umzusetzen hat man vor dem Problem die Augen verschlossen nach dem Motto: „Aus den Augen, aus dem Sinn!“ Die Neuköllner SPD muss sich schon fragen lassen, ob man mit den jährlichen Kosten für den Wachschutz nicht sinnvoller hätte die Ursachen bekämpfen können. Aber statt auf Pädagogik und Prävention hat Neukölln lieber auf Wachschutz und Schulschwänzerheime gesetzt. Damit kommt man vielleicht kurzfristig in Talkshows gut an, Herr Buschkowsky, nachhaltige Bildungspolitik sieht aber anders aus!