Linke kritisiert Jugendoffiziere an Schulen

Schülerproteste an Steglitzer Gymnasium

Der Landesvorstand der Linken hat eine Veranstaltung mit Bundeswehr-Jugendoffizieren am Steglitzer Paulsen-Gymnasium kritisiert. „Die Linke unterstützt alle Schüler, die gegen diese einseitige Einflussnahme seitens der Bun-deswehr demonstrieren“, betonte Linke-Landesvorstand Sebastian Schlüsselburg. Auch einige Schüler des Gymnasiums hatten gegen die Veranstaltung mit den Bundeswehroffizieren protestiert.

Zwei Jugendoffiziere waren am Mittwoch in die Schule gekommen, um über den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr zu berichten. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Was hat die Bundeswehr in Afghanistan verloren?“, es wurde auch mit Schülern diskutiert. Nach dieser Veranstaltung haben die speziell geschulten Soldaten auch für den Beruf des Bundeswehroffiziers geworben. Wegen angekündigter Proteste schützten Polizisten die Veranstaltung.

„Wir führen eine solche Veranstaltung einmal pro Jahr durch“, sagte Schulleiterin Ulrike van Rinsum. Schließlich sollten die Oberstufenschüler wissen, dass auch ein Studium bei der Bundeswehr eine Berufsperspektive darstellen könne. Alle Oberstufenschüler seien zu der Veranstaltung eingeladen worden, sagte die Schulleiterin. Eine Teilnahmepflicht habe aber nicht bestanden. Einzelne Schüler blieben der Veranstaltung fern.

Die Bundeswehr verfügt über 94 sogenannte Jugendoffiziere, die gezielt an Schulen geschickt werden, um für die Armee zu werben. Die Linke forderte indes mehr Ausgewogenheit. So sollte man auch militärkritische Referenten einladen, regte Schlüsselburg an.

Autor: Martin Klesmann | Quelle: Berliner Zeitung vom 27.11.2009

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