Lichtenberg bekommt Stefan-Heym-Platz

Heym-Platz

DIE LINKE in Lichtenberg hat etwas durchgesetzt, was in Treptow- Köpenick nicht gelungen war. Ende 2004 hatte damals noch die PDS beantragt, eine Grünauer Straße in unmittelbarer Nähe seines Wohnortes nach dem großen Schriftsteller Stefan Heym zu benennen. Aber SPD, CDU und FDP lehnten in der BVV Treptow- Köpenick diesen Antrag ab.

Nun aber – im Jahr des 100. Geburtstages Stefan Heyms – stimmte die BVV Lichtenberg dem Anliegen der LINKEN zu, die nördlich der Frankfurter Allee/Ecke Möllendorffstraße liegende Freifläche nach dem Autor, der als Jude und Antifaschist verfolgt worden war, aber seinen Überzeugungen immer treu geblieben ist, zu benennen. In einem seiner bekanntesten Bücher, dem Roman „Fünf Tage im Juni“ (1974), setzte Stefan Heym auch den Arbeiterinnen und Arbeitern ein Denkmal, die am 17. Juni 1953 in zahlreichen Lichtenberger Betrieben ihre Arbeit niedergelegt und sich den breiten Protesten angeschlossen hatten.

Bei der Bundestagswahl 1994 errang der parteilose Schriftsteller für die PDS ein Direktmandat. Unvergessen bleibt seine Rede als Alterspräsident im Deutschen Bundestag. In bleibender Erinnerung auch, wie die Abgeordneten der CDU demonstrativ sitzen blieben, als er ans Podium trat, und ihm später den Applaus verweigerten. Und so regte sich auch keine Hand, als Stefan Heym sagte:

„Toleranz und Achtung gegenüber jedem einzelnen und Widerspruch und Vielfalt der Meinungen sind vonnöten, ebenso wie eine politische Kultur, mit der unser Land, das geeinte, seine besten Traditioneneinbringen kann in eingeeintes, freies und friedliches Europa.“

Wir laden Sie mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung herzlich zu einem vor-Ort-Termin am Stefan-Heym-Platz und einer anschließenden szenischen Lesung im Ratssaal des Rathauses Lichtenberg ein:

Dienstag, der 19.11.2013
15 Uhr Ortstermin
Frankfurter Allee/Möllendorffstraße
15:30 Uhr szenische Lesung
Rathaus Lichtenberg Saal 223

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