Das Mitglied im Landesvorstand der Partei DIE LINKE Berlin, Sebastian Schlüsselburg erklärt:
Heute besuchen zwei Jugendoffiziere der Bundeswehr das Paulsen-Gymnasium in Steglitz. Sie werden dort einen Vortrag über den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr halten und unter den Abiturienten für die Bundeswehr werben. Für alle Schüler des 12. und 13. Jahrgangs soll die Teilnahme an dieser Veranstaltung verpflichtend sein.
DIE LINKE unterstützt alle Schüler, die gegen diese einseitige Einflussnahme seitens der Bundeswehr demonstrieren. Es ist richtig und wichtig, dass in der Schule eine Auseinandersetzung mit den Themen Krieg und Frieden stattfindet. Zu diesem Zweck sollten aber die unterschiedlichen Positionen zu Wort kommen dürfen, um eine möglichst neutrale Debatte zu gewährleisten. Die ausschließliche Einladung an die Jugendoffiziere leistet einer einseitigen Beeinflussung der Schülerschaft Vorschub.
Ich fordere die Verantwortlichen im Paulsen-Gymnasium daher auf, eine ausgewogene Veranstaltung durch Einladung antimilitaristischer Referent/innen sicher zu stellen.
Die Teilnahmepflicht für alle Schüler der Oberstufe ist zudem rechtlich zumindest für volljährige Schüler zweifelhaft. Das Grundgesetz gibt jedem Wehrpflichtigen das Recht die Ausbildung an der Waffe mit Verweis auf sein Gewissen zu verweigern. Diese Gewissensfreiheit und das bewusste Fernbleiben von der Bundeswehr wird die Schulpflicht nicht suspendieren können.