Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Schule am Rathaus haben wir heute der an der Blutmauer in Lichtenberg ermordeten Sozialisten gedacht. Gewalt darf nie wieder Mittel der Politik sein. Es macht mich traurig, dass das heutzutage leider keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
1919 tobten erbitterte Kämpfe zwischen aufständischen Arbeitern und brutal vorgehenden Freikorps in den Straßen Lichtenbergs. An der sogeannten “Blutmauer” erinnern wir in jedem Jahr an die Ereignisse, die im aufgeheizten politischen Klima nach Ende des Ersten Weltkrieges stattfanden. Nach dem Tod von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, die auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt wurden, eskaliert die Situation. Der Generalstreik in Berlin weitet sich zu einem Aufstand aus, der im Bezirk Lichtenberg sein blutiges Ende findet. Vom 12. auf den 13. März 1919 werden elf Aufständische von einem provisorischen Standgericht standrechtlich erschossen. Die Tafeln “Blutmauer” tragen die Namen der Ermordeten. Mehr als 1.200 Menschen fielen den Märzkämpfen von 1919 zum Opfer. (Quelle: VVN-BdA)