Liebe Nachbarn,
seit 2009 sind die Neuvertragsmieten allein im Postleitzahlenbereich 10365 um 45 Prozent angestiegen (Quelle: Wohnmarktreporte CBRE und GSW 2010 – 2015). Aktuell werden im Schnitt 8,04 Euro kalt pro Quadratmeter verlangt. Der Großteil der Steigerungen erfolgte ab 2011. Immer weniger Menschen können sich eine Wohnung in den Innenstadtlagen leisten und werden verdrängt. Die Vermieter, auch die städtischen Wohnungsgesellschaften, schöpfen bei Neuverträgen oft den Rahmen aus. Das wiederum treibt den Mietspiegel nach oben.
Alle sind sich einig, dass diese Spirale gestoppt werden muss. Wie das gelingen soll, ist aber heftig umstritten. SPD und CDU setzen einseitig auf Neubau. Die Mieten dort sind aber für viele ohne weiteres nicht oder nur unter Aufwendung eines erheblichen Teils des Einkommens zu bezahlen. Auch die Mietpreisbremse greift beim Neubau und Modernisierungen nicht.
Der neue Mietspiegel 2015 hat vielerorts zu Hochstufungen der Wohnlage geführt. So auch im Kiez Frankfurter Allee Süd, obwohl über 100 Mieter/-innen gemeinsam mit dem Mieterbeirat versucht haben eine Herabstufung und die Einbeziehung der Bestandsmieten zu erreichen. Der Mietspiegel ist so leider zu einem Mieterhöhungsinstrument geworden.
Die Initiative Mietenvolksentscheid möchte das jetzt mit Hilfe aller Bürger/-innen ändern. Die erste Stufe war mit fast 40.214 gültigen Unterschriften bereits ein Erfolg. Wir LINKE unterstützen den Mietenvolksentscheid.
Ich möchte Sie einladen mit meinen Gästen über die Mietenpolitik zu diskutieren: Welche Auswirkungen hat der Mietspiegel auf den Kiez? Kann der Mietenvolksentscheid eine bessere Mietpreisbremse sein? Was kann die HOWOGE tun um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und zu erhalten?
Kommen Sie am 2.7.2015 um 18 Uhr in die Kiezspinne und diskutieren Sie mit mir und meinen Gästen. Ich freue mich auf eine spannende Diskussion.
Ihr
Sebastian Schlüsselburg
(stellv. Bezirksvorsitzender DIE LINKE. Lichtenberg)